Warum du die Finger von einem zu günstigen Coverdesigner lassen solltest

Augen auf bei der Wahl deiner Coverdesigner.

Dieser Post hier ist keine Warnung, es ist mehr eine Herzensangelegenheit.

Seit ich meinen Instagram-Account für Coverdesign eröffnet habe, sehe ich mich vermehrt auf Instagram nach Coverdesignern um. Ich finde es interessant, was meine Kollegen so treiben, mit welchen Techniken sie spielen, wie sie mit ihrer Community umgehen. Ich könnte also einen ganzen Beitrag über super Grafiker schreiben, die ich dir wärmstens empfehlen kann. Aber heute soll es um ein anderes Thema gehen.

Lass mich zu Beginn eines klarstellen: Ich weiß, dass Buchcover oft teuer sein können und dass man gerade zu Beginn Angst davor hat, Geld in die Hand zu nehmen. ABER: Das Cover ist das Erste, was ein potenzieller Leser sieht. Wenn das nicht überzeugt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Klappentext nicht mal eine Chance bekommt. Kurz gesagt: MIT EINEM SCHLECHTEN COVER VERGRAULST DU DEINE LESER.

Auf meinem Autorenleben-Blog habe ich schon einmal einen Artikel darüber geschrieben, warum das Coverdesign so wichtig ist und auch, warum du auf jeden Fall selbst die Finger davon lassen solltest. Heute gehen wir aber noch einen Schritt weiter.

Stell dir mal Folgendes vor. Dein Buch verkauft sich nicht und du fragst dich: Warum? Ich hab mein Cover doch von einem Designer machen lassen!

Und genau hier liegt die Gefahr. Viele so genannte Designer haben keinen blassen Schimmer von dem, was sie tun. Sie machen sich einen Spaß, basteln ein wenig herum und verkaufen dir dann ein „günstiges“ Cover. Und hier tappst du in eine Falle. Denn dieses vermeintlich günstige Cover kann dich schnell ziemlich viel Geld kosten.

Warum? Weil es sich auf deine Einnahmen auswirkt!

Wie eben bereits erwähnt ist das Cover das erste Verkaufsargument für dein Buch. Wenn das nicht überzeugt, lassen es viele Leser bereits links liegen. Und das kostet dich Geld! Es sind Verkäufe, die du nicht machst, weil du aufs falsche Pferd gesetzt hast. Oder in diesem Fall auf den falschen Coverdesigner.

Denn selbst wenn du dich entscheidest, Geld für ein Cover in die Hand zu nehmen, kann der Schuss ziemlich nach hinten losgehen. Und somit wären wir auch schon beim Thema des heutigen Artikels: Vertraue keinem zu günstigen Coverdesigner!

Ein vermeintlich günstiges Cover kann schnell ziemlich viel Geld kosten.

Nicht jeder, der Photoshop besitzt, ist gleich ein Coverdesigner.

Auf Instagram habe ich ja schon mal was zu der Frage „Mit welchem Programm machst du deine Cover?“ geschrieben. Nämlich auch, dass ich die Frage ziemlich doof finde. Denn ein Programm nutzt dir nichts, wenn du es nicht bedienen kannst. Photoshop macht das Cover nicht, das macht der Designer. Es kommt darauf an, ob der Designer Talent hat oder sein Handwerk gelernt hat. Oder eben nicht. Nur, weil jemand mit Photoshop arbeitet und sich „Designer“ nennt, ist er kein vertrauenswürdiger Ansprechpartner für dich!

Diese Coverangebote mögen zwar sehr günstig sein, aber stolpere nicht in diese Falle!

Hast du schon mal von dem Spruch gehört: Qualität bestimmt den Preis? Der kommt nicht von ungefähr. Es gibt schon einen Grund, warum manche Designer ihre Arbeiten zu einem Spottpreis anbieten. Du bekommst, was du bezahlst. Das soll jetzt nicht bedeuten, dass du nur zu Leuten gehen darfst, die 1.000€ oder mehr für ein Cover verlangen. Bloß nicht!

Qualität bestimmt den Preis.

Aber nutz deinen Menschenverstand. Du würdest doch auch kein neues Auto um 200€ kaufen, oder? Da ist doch klar, dass damit was nicht stimmt. Ebenso kann eine Auftragsarbeit niemals bloß 60€ kosten! Da kosten ja fast die Lizenzen für die Bilder, die dafür verwendet werden sollten, mehr. Wo wird dann also gespart? An der Qualität.

Manche Menschen denken, sie könnten gute Cover gestalten, haben aber keinerlei Grundwissen. Sie bieten dir eine Dienstleistung an und verlangen Geld für etwas, das du auch selbst hättest machen können. Das wäre dann rausgeworfenes Geld, findest du nicht?

Unwissende Coverdesigner können für dich sogar Gefahren bedeuten.

Das behaupte ich jetzt nicht nur, um dir Angst zu machen. Ich möchte, dass du vorsichtig bist.

Denn Leute, die keine Ahnung von Grafik haben, die wissen in der Regel auch nicht, welche Lizenzen notwendig sind, um ihre Cover zu gestalten. Zwar werden sie nun nicht loslaufen und ein Bild aus Google Images raussuchen (hoffentlich), aber es gibt auch bei vermeintlichen lizenzfreien Bildern und Schriften sehr viel zu beachten. Wenn du nun ein Cover dieses Designers veröffentlichst und darauf sich zum Beispiel eine Schrift befindet, die eine Lizenz erfordert, dann kann dies schnell auf DICH zurückfallen. 

Achte also bei der Wahl deines Designers vor allem auf folgende Punkte: 

  • Hat er eine ordentliche Website, auf der nicht in jedem zweiten Wort ein Rechtschreibfehler steckt?
  • Hat diese Seite ein Impressum?
  • Hat diese Seite AGBs?
  • Gibt es eine Seite mit Referenzen? Vergleiche diese mit Verlagsbüchern aus deinem Regal!
  • Wirkt die Seite professionell?
  • Wie sehen die Preise aus? Wenn für ein eBook nur 30-50€ verlangt werden, dann solltest du vorsichtig sein. Die Kosten für das Bearbeitungsprogramm, Lizenzen, den Arbeitsaufwand und STEUERN sind hier keinesfalls gedeckt! Hier arbeitet KEIN professioneller Grafiker.

Alles in allem:

Du steckst jede Menge Zeit, Arbeit und Liebe in deine Geschichte. Behandle sie auch so! 

Wende dich nicht aus Knausrigkeit an einen viel zu günstigen Coverdesigner, der dir ein halbherziges Ergebnis liefert, an dem sämtliche Leser vorbeilaufen, ohne ein zweites Mal hinzusehen. Das hat dein Buch nicht verdient. Stecke lieber 50 oder auch 100€ mehr in dein Coverdesign und sei dir sicher, dass bei der Gestaltung alles mit rechten Dingen zugeht. Spare nicht an den falschen Ecken und Enden. Dann bekommst du auch ein Cover, das Leser anspricht, qualitativ hochwertig ist und rechtlich alle Kriterien erfüllt.

Das haben deine Geschichte und du verdient.

4 Kommentare

  • Robin.R. Lorien

    Ich habe ein Cover bei Fiverr in Auftrag gegeben und bisher leider nicht so gute Erfahrungen gemacht und dabei habe ich nicht einmal wenig dafür bezahlt! 43 Euro für einen Schriftzug, den ich nicht verwenden kann, da dieser unprofessionell und lieblos gestaltet wurde und 300 Euro für ein Cover, das sich noch immer in Revision befindet. Ich werde mich wohl doch im deutschen Markt umschauen müssen ….

  • Anita

    Den Beitrag finde ich sehr spannend. Ich war auch am Anfang überrascht was Cover so bei den Designern kosten, aber es ist es wert und man selbst wenn man es selbst heraus bringt möchte ja auch eine hübsche Hülle.
    Dann muss man in dem Fall etwas länger auf ein Cover warten und lieber das nötige Geld sparen und investieren.

    • Nina Hirschlehner

      Ich kann dir nur zustimmen. Mein allererstes Cover habe ich bei einer Designerin um (ich glaube) 30€ oder 35€ gekauft. Danach wusste ich es natürlich besser. Zu einem ordentlichen Cover gehört nicht nur ausreichendes Fachwissen, sondern vor allem auch Zeit und hochwertige „Materialien“ und die bekommt man nicht einfach so billig. Man muss ja auch bedenken, dass sich das Cover stark auf die Verkäufe auswirkt, da würde man am falschen Ende sparen. (:

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