Die 5 größten Fehler bei der Covergestaltung

Bevor ich diesen Artikel zu den fünf größten Fehlern bei der Covergestaltung beginne, hier eine Info vorab: Es handelt sich dabei um meine persönliche Meinung und diese hat keinen Anspruch auf allgemeine Gültigkeit. Ich weiß, dass viele Selfpublisher Geld sparen und ihr Cover selbst gestalten möchten (wovon ich dringend abraten würde, da das Cover mit die größte Auswirkung auf den Kauf hat). Aber wenn du das Projekt wirklich selbst angehen möchtest, dann lies diesen Artikel genau und vermeide diese fünf (ziemlich offensichtlichen) Fehler!
Nummer 1: Die falsche Auflösung
Wenn du dein Dokument öffnest (egal ob in Photoshop oder in welchem Programm auch immer), musst du die Dokumentgröße festlegen. Damit meine ich nicht nur Länge mal Breite, sondern vor allem auch die Auflösung in DPI (Dots Per Inch). Am geläufigsten (nicht nur bei der Covergestaltung) sind zwei Werte: 72 DPI für Webansicht und 300 DPI für Print.
Es ist also in Ordnung, wenn du dein Cover mit 72 DPI machst, um es dann als Vorschaubild bei Amazon hochzuladen. ABER! Denke nicht, dass du dieses Bild dann auch einfach auf dein Printbuch klatschen kannst. Wenn du ein Cover mit 72 DPI drucken lässt, wirst du schwer enttäuscht, denn das Ergebnis wird verpixelt sein! Also: Wenn du was drucken lassen möchtest, verwende immer 300 DPI!
(Die richtigen Maße für Länge und Breite findest du immer beim Anbieter deiner Wahl raus – zB. BoD, KDP und co.)
Nummer 2: Fehlende Lizenzen
Zu diesem Thema habe ich auf Instagram schon mal ein paar Worte geschrieben. Es ist unglaublich wichtig, dass du weißt, welche Bilder und Schriftarten du verwenden darfst und welche nicht. Du kannst nicht einfach mal bei Google ein Foto von Zack Efron runterladen und es auf dein Cover setzen (obwohl ich es dann vielleicht sogar kaufen würde!). Es gibt verschiedene Seiten wie Pexels oder Pixabay, wo du lizenzfreie Bilder runterladen kannst. Wenn du aber auf Nummer sicher gehen möchtest, dann kaufe deine Lizenzen zum Beispiel bei Shutterstock.
Noch etwas komplizierter ist es bei Schriftarten. Vielleicht kennst du ja die Seite Dafont. Da gibt es wahnsinnig viele tolle Schriftarten, die vermeintlich gratis sind. Aber vorsicht. Auch wenn du in der erweiterten Suche “100% kostenlos” markierst, bedeutet das nicht, dass du die Schrift auch einfach so verwenden darfst. An deiner Stelle würde ich nur nach “Public Domain” suchen und auch dann noch die Textdatei gut durchlesen, die mit dem Download kommt. So bist du auf der sicheren Seite.
Nummer 3: Dein Cover gefällt dir, nicht deinem Leser
Zielgruppe, Zielgruppe, Zielgruppe. Wie beim Schreiben musst du dir auch (oder vor allem) bei der Covergestaltung überlegen, wer deine Zielgruppe ist! Wer soll sich dadurch angesprochen fühlen? Was erwartet dein Leser von der Geschichte, wenn er das Cover sieht?
Ein Beispiel: Du schreibst ein Fantasybuch für Jugendliche ab 12 Jahren. Was erwartet jemand in diesem Alter von einer Geschichte? Spannung, Abenteuer, Magie – das alles sollte sich im Cover widerspiegeln. Wähle passende Farben für das Alter und auch eine passende Schriftart. Vielleicht klingt es hart, aber das Cover soll nicht dich ansprechen, sondern deine Zielgruppe!
Das gilt übrigens auch für Cover, die nur aus einer selbstgemachten Zeichnung von dir oder deinem Kind bestehen. Vielleicht findest du sie super, aber deine Zielgruppe auch?
Nummer 4: Du nimmst ein Bild und klatschst den Titel drauf
… und das vielleicht auch noch in Comic Sans. Ein gutes Cover ist vielschichtig, besteht aus mehreren Elementen, die farblich und größentechnisch zusammenpassen. DON’T: Ein Google-Foto von einem Nordseestrand nehmen und halbherzig eine reinschwarze Schrift draufhauen. DO: Mehrere Ebenen verwenden, eine geeignete Schrift auswählen, ein Farbkonzept aufbauen und ein harmonisches Gesamtbild erschaffen. Wenn dazu deine Fähigkeiten bei Photoshop und co nicht ausreichen, dann suche dir einen Grafikdesigner. Du hast zu viel Zeit und Liebe in dein Buch investiert, da wäre es doch schade, wenn es keiner kauft, weil das Cover nicht ansprechend ist.
Nummer 5: Du kopierst die Covergestaltung anderer
“Das Cover von so und so kommt richtig gut an, so eins mach ich mir auch”. Nein! Ein Cover soll individuell sein und zu deiner Geschichte passen. Natürlich kannst du dich inspirieren lassen, aber kupfere kein Cover ab (nicht nur, weil es so was wie Urheberrecht gibt!). Wenn du keine Ahnung von Grafikdesign hast, ist es sehr wahrscheinlich, dass du das Cover ohnehin nicht richtig nachbauen kannst, dann ist es als würdest du in Italien am Strand eine “Channel”-Handtasche kaufen – wenn du weißt, was ich meine.
Mach dein eigenes Ding, was zu dir und deiner Geschichte passt!
And the list goes on …
Ich hätte noch einige Punkte auf meiner Liste, die allerdings bereits ins Detail gehen. Für heute möchte ich erst mal nur die gröbsten Schnitzer teilen, die dir passieren könnten. Wenn es dich interessiert, welche Fehler man noch im Detail machen kann (Thema Wahl der Schrift, Bearbeitung etc), dann hinterlasse mir unbedingt einen Kommentar!
Sag mir gern, was du von diesen fünf Punkten hältst und welcher für dich am wichtigsten ist. Wir lesen uns bald wieder.
Alles Liebe
Nina
2 Kommentare
Katie Chose
Ein sehr interessanter Titel. Tatsächlich bin ich gerade dabei mir einige Know-Hows bzgl. coverdesign anzueignen, damit ich evtl irgendwann meine Bücher selbst gestalten kann. Das wäre toll.
Ich habe mich eben gefragt, wie man denn die richtige Schrift findet. Geschmäcker sind ja verschieden. Was ich schön finde, findet ein anderer vllt abscheulich. Dank und ich hoffe bald auf noch mehr Tipps 😁
Nina Hirschlehner
Hallo Katie!
Ich freue mich, wenn der Artikel für dich hilfreich war.
Was die Schriften angeht: Natürlich ist das wie bei allem anderen Geschmackssache. Wichtig ist vor allem, dass die Schrift gut lesbar ist, auch wenn das Cover wie bei Amazon nur als Miniaturbild angezeigt wird. Außerdem sollte sie auch zum Genre passen. Je nach Inhalt würde ich beispielsweise bei Fantasy eher zu einer verschnörkelten Schrift greifen, während New Adult eher schlicht gehalten ist. Am Ende entscheidest du aber natürlich immer selbst, was dir zusagt. Besonders im Selfpublishing ist man ja sein eigener Boss und hat immer das letzte Wort! 😀
Alles Liebe
Nina